Mit Serifen oder Ohne?
Wenn Sie bei uns ein Buch verlegen lassen, kommt früher oder später die Frage der Schrift. Mit Serifen oder ohne, ist dabei eine gern gestellte Frage. Aber braucht man Serifen wirklich oder sind das nur altmodische Überbleibsel?
Serifen besitzen tatsächlich eine Funktion, vor allem Fußserifen, dieses betonen nämlich die Schriftlinie, also die scheinbare Linie, auf denen alle Buchstaben zu stehen scheinen. Durch diese Betonung führen die Serifen die Augen von einem Buchstaben zum anderen und fördern den Lesefluss, die Lesbarkeit wird daher erheblich verbessert.
Aber es haben nicht alle Bücher eine Schrift mit Serifen. Die Verwendung einer Schrift mit Serifen sollte man je nach Inhalt und Verwendung abwägen, denn nicht alles wird gleich gelesen.
Romane werden linear gelesen, d.h. man liest sie nach einander durch, man sucht nicht nach bestimmten Stellen oder überfliegt sie, sondern liest sie von vorne bis hinten in einer festen Reihenfolge durch. Für Romane bietet sich eine Schrift mit Serifen an. Bei Romanen kommt es darauf an, dass der Lesefluss nicht gestört wird, man soll möglichst komfortabel lesen, dabei helfen Serifen. Auch Abhandlungen oder zusammenhängende wissenschaftliche Texte lassen sich so einfacher lesen, da das Lesen langer wissenschaftlicher Texte mit hoher Anstrengung verbunden ist, machen die Serifen das Lesen angenehmer, das gilt auch für Zeitungen.
Sachbücher werden informierend gelesen. Man überfliegt den Inhalt und sucht sich dann raus, was einem am meisten interessiert und liest diesen Abschnitt genauer. Nachschlagewerke werden konsultierend gelesen, d.h. man sucht gezielt nach einem Schlagwort oder einem Begriff, man überfliegt nicht den restlichen Inhalt oder liest ihn gar durch, da er in diesem Moment unerheblich ist. Für Sachbücher, Nachschlagewerke o.ä. bietet sich eine serifenlose Schrift an.
Die fehlenden Serifen unterstreichen den ernsten und wissenschaftlichen Charakter der Arbeit.